Nicht alle Designer schaffen es auf den Laufsteg der Pariser Haute Couture. Dieses Privileg ist nur den Häusern und Designern vorbehalten, die die strengen Anforderungen der Chambre Syndicale de la Haute Couture erfüllen: mindestens 200 Arbeitsstunden, mindestens ein Atelier mit einer bestimmten Anzahl von Mitarbeitern und ein lebendiges Zeugnis der Geschichte oder Tradition. In der Weinwelt gibt es einige Winzer, die sich selbst als Mitglieder dieses erlesenen Clubs bezeichnen, wie zum Beispiel Clos de Tar, ein Weingut in Burgund, aus dem der Clos De Tart Grand Cru stammt. Das 7,53 Hektar große Anwesen, das 1141 von den Bernhardinerinnen der Abtei von Tart gegründet wurde, befindet sich in Morey-Saint-Denis (nördlich der Côte de Nuits). In Frankreich bezeichnet der Begriff „Clos“ Anwesen mit eigenen Weinbergen, in denen Wein erzeugt wird, und deren Besonderheit darin besteht, dass sie von einer Mauer eingefriedet sind. So ist es auch der Fall bei Clos de Tar, das durch eine Trockenmauer begrenzt ist, die 2006 restauriert wurde. Besonders bemerkenswert ist, dass Clos de Tart nie aufgeteilt wurde, weshalb es im Laufe der Jahre zu einer der größten Flächen des Burgunds wurde. In der Region wird dies als Monopol bezeichnet, ein Begriff, der sich auf große Weinberge bezieht, die sich in den Händen eines einzigen Winzers befinden. Die 17 Parzellen des Weinguts weisen eine große Vielfalt an Terroirs (kalkhaltige, steinige, lehmige Böden) und Mikroklimata (viel Sonne, heiße Sommer und trockene Herbstmonate) auf. Angebaut wird dort hauptsächlich die Sorte Pinot Noir. Die Rebstöcke mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren werden biodynamisch in einer Höhe von 269 bis 302 Metern über dem Meeresspiegel angebaut. Ihre Ausrichtung verläuft von Nord nach Süd, was für die Hänge der Côte de Nuits ungewöhnlich ist. Clos de Tart zeichnet sich jedoch vor allem durch seine äußerst präzise Arbeit aus. Sowohl im Weinberg (biodynamisch) als auch in der Kellerei (die 2019 neu eröffnet wurde), wo der Clos De Tart Grand Cru hergestellt wird, legt man Wert auf diese Präzession. Die Trauben für diesen Wein kommen direkt von den verschiedenen Parzellen in die Kellerei, um umgehend auf dem Sortiertisch klassifiziert zu werden. Nur die besten Trauben kommen in die Holzfässer, in denen jede Parzelle separat und auf natürliche Weise gärt, ohne Zugabe industrieller Hefen. Danach geht die Reise des Clos De Tart Grand Cru im Holzfass weiter, in dem er ebenfalls eine malolaktische Gärung durchläuft, gefolgt von einer Reifung, die in zwei Phasen unterteilt ist: die erste, die neun Monate dauert, in der die einzelnen Chargen getrennt reifen, und die zweite, die ebenfalls neun Monate dauert, bei der aber die Coupage bereits abgeschlossen ist.